Stadt Quedlinburg
Quedlinburg, die einstige Königspfalz und Mitglied der Hanse, ist eine reizvolle, über 1000jährige, mittelalterliche Stadt am Nordostrand des Harzes gelegen. Die Stadt ist ein Kleinod deutschen Städtebaus. Charakteristisch sind weiträumige Plätze und winzige Gassen mit uraltem Pflaster. Auf einer Fläche von rund 80 ha .drängen sich .etwa 1200 reizvolle, malerische Fachwerkhäuser.
Das älteste Fachwerkhaus Deutschlands ist der Ständerbau aus dem Jahr um 1350 in der Wordgasse. Neben ihm kann man niedersächsischen Fachwerkbau und die Blütezeit des 16. und 17. Jahrhunderts bis hin zum Historizismus sehen.
Mit diesem einmalig geschlossenen historischen Stadtbild ist Quedlinburg in die Reihe der deutschen Fachwerkstädte gerückt und dadurch 1994 in die UNESCO - Welterbeliste der schützenswerten Kulturgüter aufgenommen worden.
Der massive Sandsteinfelsen des Burgberges mit der romanischen St. Servatiuskirche überragt die gesamte Stadt. Am Finkenherd, zu Füßen des Burgberges soll, einer Legende nach, der Sachsenherzog Heinrich 919 die Königskrone empfangen haben. Er und sein Nachfolger machten die Pfalz Quedlinburg zu, einem wichtigen Zentrum ihrer Reichspolitik. Heinrich I. wurde dort 936 auch beigesetzt. An der Grabstätte ihres Gemahls, gründete Königin Mathilde im gleichen Jahr ein Damenstift das fast 900 Jahre bestand. In den Kostbarkeiten des Dornschatzes, ausgestellt im Zitter der Stiftskirche, spiegelt sich noch heute der Glanz des ottonischen Kaiserhauses.
Die Räumlichkeiten des ehemaligen Stiftes beherbergen heute das Schloßmuseum mit Ausstellungen zur Stadt-und Stiftsgeschichte sowie stilvoll gestaltete Empfangs- und Audienzsäle. Unterhalb der Burg befindet sich eine besondere künstlerische Rarität, die Lyoner- Feininger Galerie. Die Galerje umfaßt die umfangreichste Sammlung von Lyonel -Feininger - Grafiken in Europa.
Weiterhin sind empfehlenswert der romantische Münzenberg eines der ältesten Siedlungsgebiete der Stadt sowie das erstmals 1310 urkundlich erwähnte Rathaus mit dem Steinernen Roland und viele Kirchen.

01 Steinkohrenbergbau an der Artenburg

Ende des 17.Jahrhunderts erste Schürfversuche im Stiftsgebiet, Auffahrung eines 80 m langen Stollens bis zum Flöz. Durch Streitigkeiten zwischen Äbtissin und dem Kurfürsten von Sachsen kam es zum Erliegen des Unternehmens.
Erneuter Versuch mit 41 Gewerken nach etwa 50 Jahren,
Aufwältigung von neuem Stollen und Hauptschacht, Bau einer Wasserkunst sowie Pferdegöpelförderung.
Durch geringe Nachfrage Einstellung der Förderung. Um 1800 erneuter Versuch in der Grube "Glückauf" und weitere Absatzschwierigkeiten der schwefelhaltigen Kohle.
1848 - 1850 letzte Wiederinbetriebnahme, dabei Einsatz einer Dampfmaschine von 12 PS. Letzte Zeitzeugen: Pingen, Halden, Entwässerungsstollen.

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Gemeinde Neudorf
Neudorf wurde 1531 von Botho dem III. gegründet. Bis 1910 war Neudorfder Mittelpunkt des Ostharzer Bergbaus. Bereits 1470 wurden die ersten Silbervorkommen entdeckt. 1539 wurde aus reinem Silber der Birnbaumtaler geprägt.
An den traditionsreichenBergbau erinnern heute die Heimatstube und die Mineralienausstellung sowie Reste der bergbaulichen Vergangenheit in der Umgebung des Ortes.
Neudorf ist heute ein staatlich anerkannter Erholungsort und erreichte 1994 den ersten Platz im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft".

01 Grube Maria – Anna
(Keipel) Teufe 75 m
Auf dem Dillenburger Zug der Gemarkung Dankerode (Dankeröder Berg / Kirchenholz) Betriebszeit: 1608 - 1860
4 Schächte, 1 Radstube
1750 Besitzer Forstmeister von Gummersbach aus Harkerode
1777 Eigenlöhner bauen auf Flußspat (Andreas Lange, Friedrich Liebau, Gottlieb Nicol)
1791 Bau des Ferdinand - Erbstollens, Länge etwa 196 m
1803 neue Wasserkunst, von Pferden gezogen (Göpel), erbaut von Zimmermeister Gottfried Hoffmann
1850 -1860 Dampfmaschinenbetrieb
Bei den Untersuchungen bis 1943 und 1952 -1955 stellte sich heraus, daß ein tragfähiger Unternehmer - Bergbau nicht mehr infrage kommt.

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02 Der Ölkeller
(überlieferte Ortsbezeichnung)
1764 - 1830 befand sich hier ein Pochwerk
1802 - 1804 Bau der Steinfurther Aufschlagrösche, Länge: 354 m
Ab 1805 bewegte das 29 1/2 Fuß (Durchmesser 9,25 m) hohe und 22 Zoll (0,57 m) breite Wasserrad der Unterkunst die Sätze (Pumpen) im alten Treibschacht mit 50 Lachter (etwa 100 m) langem Feldgestänge und im alten Kunstschacht mit kurzem Gestänge.
Mehrere Röschen (Wasserstollen) verbinden sich hier mit dem Meiseberger Wipperstollen (2100 m Jang, Bauzeit 1705 -1859). Auf der Halde des alten Fahrschachtes standen bis 1845 Werkgebäude mit einer Steigerwohnung.

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03 Die Pfaffenberger Dampfmaschine
Nach den Vorschlägen und unter der Leitung des Bergmeisters Karl Friedrich Böbert wurde 1822 bis 1823 hier am alten Kunstschacht in 80 m Teufe eine einfach wirkende Wattsche "Pfaffenberger Dampfmaschine" zur Hebung des Grubenwassers erbaut. Die Anlage ist von Interesse, da sie nach den Aufzeichnungen des Bergmeisters Böbert die erste Anlage im Harzer Bergbau war.
(Bergmeister Böbert verstarb 1840 in Neudorf)
- Leistung: 5 1/2 PS
- Pro Minute wurden 248 Liter Wasser 57 m hoch gepumpt
- 2 Schachtsätze pumpten das Wasser
- Baukosten: 9633 Thlr., 8 Gr., 8Pf.
- Erhaltungskosten: in 24 Std. 4Thlr., 8 Gr.

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04 Grenzteich
395 m ÜN.N.
Der Asseburgische Bergmeister Schlegel erbaute 1723 den Grenzteich.
Ab 1761 wurden im Pfaffenberg aus dem Schacht die Wasser gepumpt mit einer Wasserkunst (Maschine) für 185 Thaler.
Die Aufschlagwasser für die Wasserräder kamen aus dem Grenzteich. Der Baron von der Asseburg erhielt dafür jährlich 25 Thaler Pacht.
Zum Betrieb der Kunst wurde 1761 der Grenzteichdamm erhöht und der Teich ausgetragen.
Der Lange Graben wurde von der Faulen Pfütze bis in den Grenzgrund gebaut.
1764 baute man den Neudorfer Kunstteich (Gondelteich), dadurch wurde der Grenzteich für den Bergbau bedeutungslos. Er wurde ein Fischteich.
Nach dem Niedergang des Bergbaues 1902 wurde der Teich von der Familie Ch. Trenkel erworben.

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05 Neudorfer Historischer Bergbaurundwanderweg
Seit 1992 besteht dieser interessante Wanderweg und er führt Sie zu den wichtigsten Bergbauzeugen Neudorfs.
Wichtige Stationen sind Teufelsteich, Biewender Altbergbaugebiet, Langer Graben, Fürst Viktor Mundstollen, Damm der alten Hüttebahn, Birnbaumteich, Radkammer im Hellergrund, Bergwerksmuseum Glasebach, Birnbaumschächte, Pfaffenberg und Stahlquelle.
Seine Gesamtlänge beträgt ca. 15 km.

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06 Hier befand sich der Fürst- Christian - Schacht
Teufe 355 m
In Betrieb: 1811 - 1902 , 1937 - 1941 ,1952 – 1955 Richtschacht (Treib- und Fahrschacht) des Gruben – Reviers
Pfaffenberg auf dem Dillenburger Zug im Gangzug Neudorf Straßberg
- Güntersberge (Länge 14,5 km).
In diesem Revier befanden sich noch der Carl - Friedrich – Schacht (1707 - 1830 , 58 m Teufe), der alte Treibschacht, das Krumenlichteloch, der alte Fahrschacht, Dampfmaschinenschacht oder Kunstschacht, Blauer Schacht I und II, 7 Wasserräder, 4 Radstuben Pochwerk und Erzwäsche. 1538 wurden den Gruben Privilegien (Sonderrechte) erteilt. Eine Schmelzhütte wurde 1492/95 erwähnt.

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07 Der Neue Teich
(Kunstteich, Badeteich 1912 - 1963, Gondelteich)
Höhenlage an der Wilden Flut 405 m, 3,8 ha Fläche (1892 4,2508 ha Fläche)
Der Teich wurde 1764 erbaut, um Aufschlagwasser für die Wasserräder im Pfaffenberger Grubenrevier zu haben. Zuerst wurde das Aufschlagwasser in einem Graben um den Steinfurth zum Pfaffenberg (Ölkeller) geführt, 1804 direkt durch einen Stollen (Rösche) zum Fürst - Christian - Schacht. Das Mundloch befindet sich im Ölkeller. An der Südwest-Seite des Teiches befindet sich das Mundloch eines Lösungsstollen (Abfluß) von der ehemaligen Hilfskunstradstube im Pfaffenberg.
Als Zusatzspeicher für die Neudorfer Schächte wurden noch folgende Teiche angelegt:
Grenzteich 1723
Gemeindeteich 1777
Kalbesauger Teich 1779
Teichanlage im Ort 1859
1761 wurde der Damm des Grenzteiches zum Betrieb einer Kunst erhöht.
Alle Teiche wurden zusätzlich mit Wasser durch den "Langen Graben" versorgt (Siberhütter Kunstgraben).

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08 Herzog Alexis Richtschacht
Teufe 225 m
In Betrieb: 1830 - 1903 und 1953 - 1.955 Förderschacht des Gruben-Reviers Meiseberg, durchschlägig zum Revier Pfaffenberg. Der alte Förderschacht war das Lichteloch Nr.7.
In diesem Revier befanden sich noch der Friederikenschacht (140 m Teufe), der Kunstradschacht (30 m Teufe) und das Stollenlichteloch Nr.8 (145 m Teufe). Am Meuseberg befand sich ein Bleibergwerk.
Am 6. März 1608 wurden durch einen Bergmeister und dem Bergmann Kaiser aus Stolberg der Haspel auf dem Berg zerhauen. (Der Muter Hauptmann von Peschwitz hatte von dem anhaltischen Fürsten die Erlaubnis zum Abteufen, während "Stolberg" der Meinung war, ihnen stünde es zu, hier Bergrechte zu verleihen).
1538 wurden Privilegien erteilt,
1481 am Meuseberg auf Flußspat gebaut.
1956 wurde in dem Schacht eine Pumpe installiert und damit die Trinkwasserversorgung von Neudorf bis 1993 gewährleistet.

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09 Grubenrevier vom Pfaffenberg und Meiseberg
(Dillenburger Gangzug)
Karl-Friedrich-Schacht 1707 – 1830 58 m Teufe
Fürst-Christian-Schacht 1815 355 m Teufe
Herzog-Alexis-Richtschacht (Meiseberg) 1830 225 m Teufe
Vom Pfaffenberg bis zum Selketal 4 400 m langer Entwässerungsstollen.
1822 / 1823 Aufbau der ersten Dampfmaschine und Inbetriebnahme unter Bergmeister Böbert.
Gesamtproduktion: von 1830 – 1901 600 000 t Roherz
Gewinn: 24000 t Blei, 40 t Silber
Betriebsende 1902/1903

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10 Neudorf
1190 - 1460 das alte Dorf Bölkendorf (jetzt Teufelsteich)
Bergbau vor der Gründung Neudorfs
1300 Birnbaum
1430 Biewende
1492 Pfaffenberg
1530 erbaute Graf Botho der Dritte von Stolberg ein Gut
1531 Gründung von Neudorf durch erste Ansiedler (Bauern)
1542 hatte Neudorf den ersten Prediger (Calvinist)
1582 Neudorf und seine Umgebung wurden wieder Anhaltisch
1632 im November wurde Neudorf im 30-jährigen Krieg besonders schwer heimgesucht
1690 neuer Aufschwung durch Gewerkschaften
1742 Übernahme des Bergbaus in Fürstliche Regie
1806 napoleonische Soldaten erschossen den Dorfschulzen und zwei Schöffen.
1820 ergiebiger Bergbau im 19. Jahrhundert, es herrschte Unzufriedenheit bei den Bergleuten es kam oft zu Reibereien mit der Obrigkeit, welche am 9.2.1848 mit der Erschlagung von zwei Bergoffizienten (ein Steiger und ein Berggeschworener) endeten
1902 - 1903 Ende der Förderung und des Bergbaus in Neudorf
1910 Beginn des Fremdenverkehrs
1937 - 1941 wieder Bergbau auf dem Pfaffenberg (Siderit)
1938 - 1940 ein Höhepunkt des Fremdenverkehrs durch KdF (Kraft durch Freude)
14.04.1945 Einmarsch der Amerikaner
1960 - 1990 Aufschwung des Fremdenverkehrs durch FDGB -Feriendienst, Betriebsferienheime und Bungalow – Bau
1994 Austragung des 2. Harzrestes mit ca. 25 000 Besuchern

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11 Birnbaum
Ältester bekannter Bergbau in dieser Region.
1300 erhielten Klöster durch Fürst "Otto von Anhalt" Schürfrechte im Birnbaumrevier.
Eine Ansiedlung "Berbeyme" wird 1467 als Wüstung erwähnt. 1536 sind die Birnbaumschächte in Betrieb.
In der Zeit 1749 - 1764 und 1837 – 1860 wurden aus dem Fürstenschacht und Gottesglückerkunstschacht 41.000 t Roherz gefördert.
Gewinn: 1400 t Blei und 3 t Silber
Seit 1860 liegen die Gruben still.

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12 Vorsichtiger Bergmann
(Hinterer Birnbaum)
In Betrieb von etwa 1600 bis Mitte des 19. Jahrhunderts
1710 mit 50 Bergleuten belegt
1750 - 1762 kaum Erze, fast nur Flußspat
1692 - 1760 erreichte der Glasebachstollen die Grube (552 m)
1826 - 1831 Erzgewinnung: etwa 1250 t
1759 wurde die lange Selkekunst erbaut. Das Wasserrad befand sich am Lindenberge und das Feldgestänge schob in dem Kuhtale (Kuhzahl) herauf über die sogenannten Hundert Morgen zum Vorsichtigen Bergmann. Die Grube wurde immer von Bergleuten bewohnt.

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13 Die Wasserkunstanlagen im Heller- und Hüttegrund (Birnbaumgrund)
Um 1300 erhielten Klöster die Schürferlaubnis im Birnbaumrevier.
1536 wurden die Birnbaumschächte in Betrieb genommen.
1539 prägte die Harzgeröder Münze die ersten Taler aus Birnbaumer Silber.
Die "Heller Wasserkunst" bestand aus 3 Radkammern, mehreren Kunstgräben und einem kleinen Kunstteich.
Die Wasserräder übertrugen mit einem 1 km langem Gestänge die Kraft zu den Pumpanlagen der Birnbaumschächte.
Das abgepumpte Wasser wurde durch den "Tiefen Stollen" abgeleitet. Das Stollenmundloch befand sich am Ende des Hüttegrundes. Die Lichtschächte im Heller- und Birnbaumgrund sind die Belüftungsschächte im "Tiefen Stollen"
1860 wurden die Gruben -stillgelegt.

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14 Birnbaumteich
(Bernburger Teich)
1696 als Hüttenteich angelegt
1742 als Aufschlagwasser für die Künste (Pumpen / Maschinen) im "Vorderen Birnbaum" und Glücksstern
1809 4 Wasserräder wurden mit Aufschlagwasser versorgt
14.3.1963 Bei einer Kontrolle stellte man eine Schadstelle am Teichdamm und einen nicht funktionsfähigen Striegel (Ablaßmechanik) fest. Ein Neubau des Dammes wurde festgelegt.
12.8.1966 Fertigstellung des Neubaus Speicheroberfläche: 4,5 ha
(1892: 4,2508 ha Fläche)
Höchster Stau: 397,4 m ü. N.N.

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15 Der Birnbaum - Stollen
Eine Schaumburger Gewerkschaft hat den tiefen Birnbaum Stollen an der Selke angesetzt.
1814 Durchschlag zum Gottesglücker Kunstschacht bei einer Teufe von etwa 77 m im Vorderen Birnbaum.
1826 Anschluß an das Grubenrevier Glückstern.
1865 war der Stollen durchschlägig am Meiseberg.
1867 erreichte der Stollen mit einer Länge von 4400 m den Pfaffenberg bei Neudorf.
1954 Verwahrungsarbeiten am Mundloch.

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16 Stahlquelle
Im Jahr 1931, als Neudorf sein 400-jähriges Bestehen feierte, wurde hier im Wipperberg die Stahlquelle erschlossen und ausgebaut.
Die Quellenanlage entwarf der Sohn des Pastors Eschenbach, gebaut wurde sie von den Maurern Wilhelm Einecke und Franz Boße.
Hier im Jagen 115 des Forstreviers Neudorf befindet sich eine große, tiefe Pinge Fundstücke weisen deutlich darauf hin, daß Brauneisenerz, das in Grauwacke und Grünstein eingemengt auftritt, hier bergmännisch ausgebeutet wurde.
Dies geschah in sehr alter Zeit, Obersteiger W. Bock (1858 - 1933) entdeckte 1926 eine stark eisenhaltige Quelle, die scheinbar vor dem Mundloch eines verbrochenen Stollens liegt.
1976 wurde die Stahlquelle von den Jägern aus Neudorf und dem Neudorfer Männergesangsverein in vielen Freizeitstunden rekonstruiert.
Der Name Stahlquelle kommt von Stahlstein, so nannten Bergleute in Neudorf das Eisenerz (Siderit).

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17 Biewende
"di flotberge und den flotzinz up den bey wenden"
Wahrscheinlich das älteste Bergbaugebiet des Ostharzes.
1430 wurde bereits auf Floß gebaut (Flußspat)
1495 Fund von silberhaltigem Bleiglanz
26. Juli 1753 Abbau auf Befehl des Fürsten Victor Friedrich (1700 - 1765) eingestellt.
1807 Geringer Bau auf Spateisen In Betrieb waren der Biewender Schacht, Johann -Georgen Schacht ein Wetterschacht, 1476 der Schacht Haus Nassau und die Hasen - Schächte.

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18 Die Erzbahn Neudorf - Silberhütte
1886 / 87 bis 1912 Gleislänge: 4,5 km
Spurbreite 750 mm
Vom Pfaffenberg (418m) bis zum Großen Bremsberg (375 m). Die Dampflokomotive war eine zweiachsige Tenderlok Nr. 2192 der Firma Krauß und Co München mit einer Leistung von 30 PS. Es verkehrten ständig 1 Lokomotive, 18 große Kipploren von je 2,5 Tonnen Aufnahmevermögen, 7 Wagen mit überdachter Holzkarosserie dienten zur Personenbeförderung.
1912 erfolgte die Stilllegung.

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19 Der Große Bremsberg
Die Schienenstrecke der Erzbahn endete an der Umladestation der Erzloren zum Schrägaufzug. Hier war die Kopfstation mit einer 2-gleisigen Seilzugstrecke auf der ein Wagen mit horizontaler Plattform stand.
Die schiefe Ebene der Seilzugstrecke wurde durch unterschiedlich große Radsätze der Seilwagen ausgeglichen, die an der Kopfstation einen beladenen Wagen der Erzbahn aufnahmen, der unter Anwendung des Gegenverkehrs zu Tal gelassen wurde.

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20 Stollenmundloch zum Fürst- Victor- Schacht
Der 1890 künstlich angelegte Bergwerksgraben hieß "Fürst - Victor - Kunstgraben". Er endete am Wasserrad auf dem Bremsberg. Unterhalb liegt der "Fürstenteich", welcher als Hüttenteich - 1729 an angelegt wurde.

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21 Teufelsteich
Als Kunstteich gebaut 1696 – 1697
Bis 1854 lieferte er das Aufschlagwasser für die Wasserkunst der Bereiche Biewende und Silberhütte. Seit 1945 als Trinkwasserteich genutzt. 1985 - 1989 wurde der Teich neu gebaut. Heutige Staufläche: ca. 20 ha Inhalt: ca. 785.000 m³ Dammhöhe 17,65 m

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22 Dessauer Weg
(Neudorf- Silberhütte 30 Minuten)
Zur Hebung des Fremdenverkehrs in Neudorf ließ der Dessauer Harzclub auf Anregung des Ehrenvorsitzenden Oberforstrat Carl Reuß 1897 - 1918 den Dessauer Weg herrichten.
Die Einweihung war am Himmelfahrtstag 1912.

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23 Teufelsteich
(Victor-Amadeus-Teich)
400 m ü N.N. Erbaut 1696 auf der Wüstung von Bölkendorf (1179 - 1460) als Aufschlagwasser für die Wasserräder zur Betreibung der Künste (Maschinen) der Schächte in Biewende bis 1754 und Fürst – Victor – Schacht 1896.
1900-1945 Fischteich ab 1945 als Trinkwasser und Angelteich 1985-1989 neu erbaut Stauinhalt: 785 000 m³

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24 Menschentrappe
Im Pingenbereich der Stahlquelle, Jagen 115. Der Legende nach der Rückweg der Dankeröder Butterfrauen im Wipperberg von Quedlinburg.

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25 Fürst -Victor -Friedrich Gangzug
Sieben - Brüder - Schacht
Fürst - Victor -Schacht (173 mTeufe)
Kies - Schacht (119 m Teufe)
Der Neue - Schacht
Herzog - Carl - Schacht (216 m Teufe)
Paulsschacht
Clanschacht (70 m Teufe)
1480 reger Bergbaubetrieb
1690 - 1750 erneut in Betrieb
1751 - 1807 Abbau von Brauneisen und Eisenspat
1820 - 1890 Abbau von Schwefelkies und Eisenspat
1951 - 1952 Teilaufwältigung des Kiesstollen (1400 m Länge)

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26 Glückstern
Hauptschacht 78 m Teufe
Kunstschacht 60 m Teufe
Schacht Bernburg
1690 - 1712 Betrieb mit wenig Erfolg
1742 - 1753 Förderung 11.000 t Erz (Fahlerz, Flußspat)
1826 - 1863 in Betrieb und Anschluß an den Birnbaumstollen (78 m)
1914 - 1918 Kriegsbetrieb zur Wolfram - Gewinnung
1937 Sümpfung der Grube ohne Gewinn

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27 Das Grubengebiet Langenberg
besteht aus dem:
Hoffmannsschacht Teufe etwa 60 m, Lichtelöcher 8 und 9 die auf dem Pfaffenberger Tagesstollen aufsitzen.
Bauzeit des Stollens 1743 -1809 Länge 2100 m
Teufe im Langenberger Revier: 50 m
2 Schächte Teufe 20 m und 30 m
Förderung von Eisenstein (Siderit) und Flußspat.
nach 1836 Stilllegung

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28 Silberhütter Kunstgraben
(Langer Graben)
Bauzeit: 1703 -1745 südlich Breitenstein
Gräfingründerteich Straßberg
1761 - 1762 zum Birnbaum
1798 – 1808 Neudorf – Silberhütte 1903
Länge: 25,5 km
Höhendifferenz:152 Meter

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29 Die Erzbahn
Neudorf – Silberhütte
1886 / 87 bis 1912
Gleislänge: 4 ,5 km
Spurbreite 750 mm
Vom Pfaffenberg (418m) bis zum Großen Bremsberg (375 m)
Die Dampflokomotive war eine zweiachsige Tenderlok Nr. 2192 der Firma -Krauß & -Co München mit einer Leistung von 30 PS.
Es verkehrten ständig 1 Lokomotive, 1-8 große Kipploren von je 2,5 Tonnen Aufnahmevermögen.
7 Wagen mit überdachter Holzkarosserie dienten zur Personenbeförderung.
1912 erfolgte die Stilllegung.

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30 Die Erzbahn
Neudorf – Siberhütte
1886 / 87 bis 1912
Baubeginn: 1886
Fertigstellung: 1887
Geislänge: 4,5 km
Spurbreite: 750 mm
Vom Pfaffenberg (418m) bis zum Großen Bremsberg (375 ,m)
Die Dampflokomotive war eine zweiachsige Tenderlok Nr. 2192 der Firma Krauß &Co München mit einer Leistung von 30 PS.
Es verkehrten ständig 1 Lokomotive, 18 große Kipploren von je 2,5 Tonnen Aufnahmevermögen.
7 Wagen mit überdachter Holzkarosserie dienten zur Personenbeförderung.
1912 erfolgte die Stilllegung.

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31 Langer Graben
(SiIberhütter Kunstgraben)
Das einzige historische, noch teilweise erhaltene bergbauliche Wasserwirtschaftssystem im Unterharz.
Dazu gehören die Teiche und Hanggräben in den Nebentälern der Wipper und der Selke. Das System beginnt im Gebiet der oberen Lude, südlich von Breitenstein führt am Auerberg vorbei nach Straßberg, Neudorf bis
Silberhütte.
Baubeginn: 1703 - 1704
Fertigstellung: 1745 bis Straßberg
1761 – 1762 von anhaltinischer Seite bis zum Birnbaum verlängert.
1798 – 1808 Anschluß zum Revier Meiseberg und Pfaffenberg
1903 Fertigstellung bis Silberhütte
seit 1908 ist der Graben ohne Funktion

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32 Langer Graben
(SiIberhütter Kunstgraben)
Das einzige historische, noch teilweise erhaltene bergbauliche Wasserwirtschaftssystem im Unterharz.
Dazu gehören die Teiche und Hanggräben in den Nebentälern der Wipper und der Selke. Das System beginnt im Gebiet der oberen Lude, südlich von Breitenstein führt am Auerberg vorbei nach Straßberg, Neudorf bis
Silberhütte.
Baubeginn: 1703 - 1704
Fertigstellung: 1745 bis Straßberg
1761 – 1762 von anhaltinischer Seite bis zum Birnbaum verlängert.
1798 – 1808 Anschluß zum Revier Meiseberg und Pfaffenberg
1903 Fertigstellung bis Silberhütte
seit 1908 ist der Graben ohne Funktion

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33a Der Glanschacht
Hier am Wolfsberg und den Aschenköpfen befindet sich der "Fürst Victor - Gangzug" - (Früher "Wolfsberger Zug", wo schon 1480 reger Bergbaubetrieb war.)
Der Hauptschacht "Victor Amadeus" (173 m Teufe) wurde von1692 - 1797
befahren.
Weitere Schächte sind:
"Sieben Brüder Schacht", "Herzog Carl Schacht" (216 m Teufe, 1839 - 1880), "Glan Schacht" (70 m Teufe), "Paulsschacht" und "Kiesschacht" (seit 1788, 119m Teufe).
Zwischen 1830 und 1850 wurden im Kiesschacht etwa 1000 – 3000 Zentner Pyrit (Schwefelkies) gefördert.
1727 hat der Fürst - Victor -Erbstollen eine Länge von 238 m zum Schluß 1400 m mit Stollenmundloch im Selketal.

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33b Der Glanschacht verdanktseinen Namen einer traurigen Begebenheit.
Eine Frau Glan aus Friedrichsbunn hatte eine Tochter von etwa 10 oder 12 Jahren, die ihr vermutlich wegen ihrer Heirat im Wege stand.
Der Böse gewann Gewalt über sie und in ihr reifte der unheilvolle Plan, das Kind zu beseitigen.
Dieses konnte aber daheim nicht geschehen.
So nahm sie das Mädchen und ging heimlich von zu Hause fort bis zum ersten Schacht den sie fand. Hier erklärte sie unverholen dem Mädchen, daß es jetzt in den Schacht geworfen würde.
Obwohl das Mädchen bat und flehte, stürzte sie die gefühllose Mutter lebendig in den Schacht und ging wohlgemut nach Hause.
Vorübergehende hörten das Wimmern im Schacht, und so wurde das schwerverletzte Kind herausgeholt.
Doch mußte es an den Verletzungen sterben, nachdem es noch sagen konnte, was geschehen war. Die Mutter ist hingerichtet worden!
Der Schacht hieß von nun an "Glanschacht".

34 Der Klippenweg (de Klippen runger)
Kürzester Weg der Neudorfer und Dankeröder Holzarbeiter 1885 - 1945 zur Rinkemühle (Sägewerk und Faßfabrik). Auf diesem Weg wurden die Erze von den Biewender- und Wolfsberger Schächten zur Rinkemühle gefahren. Die Rinkemühle war zu dieser Zeit (1518) noch eine Schmelzhütte. 1536 erwarb der Bergmeister Wilhelm Ringken diese Schmelzhütte. Der erste Müller 1574 hieß Günter Ringke. 1668 hieß der Klippenweg "Fußstieg zur Obermühle".
Die Straße zwischen den "Aschenköpfen" (Pottaschenhütte 1650), heute Hüttenberg genannt, wurde sicher zur Zeit der Gründung der "Silberhütte" 1692 angelegt.
Der alte Neudorfer sprach:
"Mie wonn hiete mol uff die Hitte jähn . Uff dr Hitte war frihr anderes Läwen wie hiete."

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35 Umladestation

07 Dietersdorf
Das Dorf liegt in einer kleinen Mulde, umgeben von Feldern und viel Wald, was seine ruhige, idyllische Lage kennzeichnet.
Durch die Maßnahme der Dorferneuerung und den Fleiß vieler Bürger wurde der Ort in einen sauberen Zustand versetzt. Gepflegte Fachwerkhäuser, Blumenrabatten, Grünanlagen, neue Straßen und Plätze zieren das Ortsbild.
Die im Jahre 1733 erbaute Dorfkirche sowie die ca. 600 Jahre alte Gerichtslinde prägen den Mittelpunkt des Dorfes.
Der eingetragene Schützenverein, mit seinen ca. 40 Mitgliedern, verfügt über ein Vereinshaus und einen Schießstand mit einer 50 m Bahn für KK, Großkaliber und Pistolen. Die Anlage kann nach Absprache auch von Nichtmitgliedern genutzt werden.

Wolfsberg

0701 Antimongrube bei Wolfsberg
Das Bergbaurevier besteht aus den Bereichen "Versuchsschächte am Spükekopf“ und dem "Grauen Wolf“ am großen Mittelberg, später "Segen des Herren", letztlich auch "Antimongrube" genannt
(1740 - 1782 , 1793 - 1861 und 1923 - 1926).
Aus den Anfängen des Bergbaus stammen der "Alte und Neue Kunstschacht" mit je 100 Meter Teufe, der "Leipziger Schacht" und der "Fundschacht" mit ca. 38 Meter Teufe bis zur Stollensohle.
Gefördert wurde Antimonglanz, als Begleitmineralien fand man noch Bournonit, Federerz, Nickelerz, Schwerspat, Arsen und Bleiglanz.

 

0702 Germania
Es handelt sich bei dieser Ganglagerstätte um drei durch Pingen gekennzeichnete parallel verlaufende Gangzüge.
Wahrscheinlich liegt der Beginn bergmännischer Arbeiten ähnlich wie bei den Antimongruben bei Wolfsberg im 16. Jahrhundert. 1857 wurde ein Schacht geteuft, der im oberen Teil seiger und im unteren Teil tonnlägig aufgefahren wurde. 1923/24 fanden Aufwältigungsarbeiten und 1953 nochmals Schurfarbeiten statt.
In Lesestücken der alten Schachthalde fanden sich Quarz, Pyrit, Spuren von Antimon und Auripigment.

08 Hayn
Nordöstlich der Kreisstadt liegt die Harzgemeinde Hayn. Das schmucke Harzdorf wird umschlossen von bewaldeten Erhebungen, die 400 m Ü. NN liegen. Der Tourist mit Suche nach engem Kontakt zur Natur und besinnlicher Ruhe findet in Hayn den idealen Platz.
Viele Wälder laden zu ausgedehnten Wanderungen ein und auch Wintersportmöglichkeiten sind hier gegeben.
Bäuerliche Siedler entdeckten vor über 1000 Jahren die Hochfläche östlich eines Berges. Bemerkenswert ist die Kirche des Dorfes. Die erste Kirche entstand 1430 auf gräfliches Geheiß. Sie wurde 1479 vom Halberstädter Bischof eingeweiht. 1886 brannte diese Kirche infolge eines Blitzschlages völlig nieder. Bereits 1889 konnten die Hayner ihr neues Gotteshaus betreten, welches eine Kuriosität im Harz darstellt.
Sie ist die einzige Kirche der weiten Umgebung mit neugotischem Formgut, bei welcher der Turm mit einem Kanzelaltar im Osten steht.
Eine traditionelle Dorfschenke sowie ein neu errichteter Harzgasthof laden zu Rast mit Speis und Trank ein. Viele Ausflugsmöglichkeiten bieten sich an.

0801 Grube "Weiße Zeche" bei Hayn
Vermutlich fand schon im 16. Jahrhundert Bergbau (Tagebau) statt.
Ab 1712 gab es mehrere kurze Betriebsperioden und die Hauptproduktionszeit stammt aus den Jahren 1856 bis 1859.
Unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg als auch 1952 - 1953 fanden nochmals Erkundungsarbeiten ohne wirtschaftlichen Erfolg statt. Abgebaut wurden silberhaltiger Bleiglanz und Eisenspat.
Nach alten Unterlagen sollen aus 100 Pfund Roherz 43 Pfund Blei und 100 Gramm Silber gewonnen sein.
Der Abbau begann als Tagebau und ging im Tiefbau bis auf 12 m unter Rasensohle um. Als Begleitminerale wurden Fahlerze, Antimonerze, Bournonit, Kupferkies, Pyrit und Zinkblende angetroffen.
Der Gangzug besteht aus drei Mineraltrümern mit bis zu 1,6 Meter Mächtigkeiten.

 

0802 Grube "Henriette" bei Hayn
Zur Grube Henriette gehören die Teilobjekte "Siebers Bach" und "Gänsekopf'. Die Glanzzeit dieses Gebietes soll in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gelegen haben.
Erneute Bergbauversuche von 1856 bis 1859 brachten keine wirtschaftlichen Erfolge. Es wurde auf Eisenspat und auf einen ca. 1,1 Meter mächtigen Flußspatgang gemutet. Der Eisenspat ist im tagesoberflächennahen Bereich zu Brauneisen umgewandelt.
Die geförderten Eisenerze sind zur Eisenhütte in Mägdesprung gebracht worden. Untergeordnet wurde auch Kupferkies angetroffen. Letzte übertägige Schürfarbeiten fanden 1953 statt.
0803 Bergwerk "Der Drache"
1433 wurde der "Drache" verliehen und 1444 für zwei weitere Jahre vom Zehnt befreit. Landgraf Friedrich zu Thüringen erteilte 1438 für drei Silberbergwerke (darunter der Drache) Münzfreiheit und andere Privilegien für sechs Jahre - auch "Bergwerk der Trache genannt am Hartze" . Nach 30-jährigem Krieg wurde der Drache als erste Grube wieder genannt. 1704 kam die Grube mit neuen Privilegien an die "v. Utterodtsche Gewerkschaft". 1730 und 1741 fand Abbau statt.
Ab 1858 wurde der Bergbau bei Hayn aufgegeben.
0804 Bergwerk "Weißenberg"
Ab 1392 Erwähnung des Bergwerkes auf dem "Wittenberg", als Landgraf Balthasar von Thüringen gegenüber dem Stolberger Grafen Heinrich XVI. seine Lehensoberhoheit über alle "Gold- und Silbererzgänge" geltend machte.
Weitere frühe Nennungen erfolgten 1398, 1428, 1438 und 1488. 1444 Vorhandensein einer Münzstätte in Nähe der Silbererzgruben auf dem Weißenberg.
1691 - 1695 Hauptmuter W. Ömler vom Bergwerk "uffm Weißenberge im ambt Hayn"
1704 Verleihung an Berghauptmann v. Utterodt
1712 Betreibung der "Weißen Zeche" am Weißen Berg
1768 Belegung mit 16 Bergleuten Schmelzprobe ergab stark antimonhaltiges Erz. Weitere Betriebszeiten der "Weißen Zeche" zwischen 1794 und 1800 sowie Untersuchungsarbeiten um 1849
1858 Übernahme durch Gesellschaft aus Halle und Aufgabe des Bergbaus bei Hayn.
0805 Grubengebiet "Pfaffenbusch"
Der Pfaffenbusch gehört zum östlichsten Teil eines etwa 3 Kilometer langen Gangzuges, beginnend im Westen am Mühlberg (alte Windmühle am Nordausgang von Schwenda) und führt über die Gruben Feldbusch und Sperberhöhe zum Pfaffenbusch. Es existieren hier ein tonnlägiger (schräger) Schacht mit 25 Meter Seigerteufe sowie ein ca. 300 Meter langer Stollen im Norden. Der Beginn der bergmännischen Arbeiten ist unbekannt. Von 1856 bis 1868 fand lebhafter Betrieb statt. 1871 bis 1872 wurde die Grube erneut betrieben. Gefördert wurden Eisenspat, Brauneisen und Flußspat. Die Verhüttung der Erze erfolgte in Mägdesprung.

09 Schwenda
Inmitten herrlicher Wälder liegt am südlichen Fuße des Großen Auerbergs (580 m ü. NN), auf dessen Gipfel sich das größte eiserne Doppelkreuz der Welt mit 38 m erhebt, die Gemeinde Schwenda.
Schon im Jahre 532 wird der Ort erstmals als "Wenda unterm Berg im Harzgau" urkundlich erwähnt. Sein Name wird zurückgeführt aus "schwenden, schwinden", (dh. roden, abholzen).
In den Jahren 1736 bis 1738 entstand als einer der schönsten sakralen Bauten der Umgebung die Kirche St. Cyriakus und Nikolai.
Die Barockkirche ist, nach der Zerstörung der Frauenkirche in Dresden am 13.02.1945, einmalig in Deutschland. Der Bau, auf einem Rund von acht Säulen ruhend, entstand nach dem Vorbild der Peterskirche zu Rom. Die Entwürfe stammen von Ratszimmermeister George Baer (1666 bis 1738, der Baumeister der Frauenkirche in Dresden).
Der achteckige Rundbau hat eine Außenhöhe von 34 m und einen Innendurchmesser von 15 m. Das Kuppelgewölbe zeigt in der Mitte das Gottesauge, darum gruppieren sich die Bilder der vier Evangelisten und darunter die vier Erzengel, dazwischen sind die Jahreszeichen und die alten Monatszeichen ausgemalt.
Schwenda ist seit ältester Zeit ein Bauern- und Bergarbeiterdorf gewesen. Bis Mitte des 19 Jahrhunderts waren Schwendaer Bauern Leibeigene des Grafen zu Stolberg. Bis Ende des 2. Weltkrieges gab es neben einigen Handwerksbetrieben ca. 75 landwirtschaftliche Betriebe, welche meist noch auf Nebeneinkünfte angewiesen waren. In den 50er Jahren wurde die LPG gegründet, die sich in den Jahren bis 1990 zum Spezialbetrieb für Jungrinderaufzucht, Schafproduktion und kooperative Pflanzenproduktion entwickelte. Seit 1990 gibt es die Agrargenossenschaft Jungrinderaufzucht mit Futter- und Getreideanbau.
In richtiger Einschätzung der günstigen klimatischen Bedingungen und der hervorragenden landschaftlich reizvollen Lage wurde Schwenda als Urlauberort erschlossen. Schwenda hat seinen dörflichen Charakter bewahrt und bietet seinen Gästen die ideale Erholung, bei der man den Alltagsstreß vergessen und neue Kraft beim Wandern in wundervoll ursprünglicher Natur schöpfen kann. Erholungssuchenden, die die Stille der Natur lieben und Entspannung finden wollen, stehen Gästezimmer, Bungalows und Ferienwohnungen zur Verfügung. Im Ort befinden sich zwei gastronomische Einrichtungen.

0901 Grube Kulmer Berg
Die Grube wurde früher auch das "Kaufmannsschlüftchen" genannt. Es handelt sich ausschließlich um einen Stollenbetrieb. Nur ein kleiner Schurfschacht von 15 Meter Teufe ist bekannt.
Ein ca. 1,2 km langer Pingenzug weist auf bergmännische Tätigkeiten im 18. und 19. Jahrhundert hin.
Es wurde insbesondere Flußspat und Eisenspat angetroffen. 1930, 1951 bis 1954 und 1959 bis 1960 fanden bergmännische Untersuchungen statt, die jedoch keine nennenswerten Erfolge einbrachten.

 

0902 Gänge am Jungfrauenwiesenkopf
Es handelt sich um eine kleine Schwerspatlagerstätte, bei der die bergmännischen Arbeiten kurz nach ihrer Aufnahme 1928 aus finanziellen Gründen wieder eingestellt wurden. Letzte Erkundungen fanden von 1950 - 1951 statt.
Es wurden ein querschlägig in nordsüdlicher Richtung verlaufender Stollen von ca. 70 Meter Länge und ein 10 Meter tiefer Schurfschacht 55 Meter südlich des Stollenmundloches aufgefahren. Aus dem Schacht wurden in 6,5 und 10 Meter Teufe streichende Erkundungen betrieben. Der angetroffene Schwerspatgang keilt bei 7 Meter Teufe aus.
Die Mächtigkeiten werden mit 1,0 Meter angegeben. Der Schwerspat ist teilweise durch Eisenspat, Roteisen , Eisenglanz und Brauneisen verunreinigt.
0903 Grubengebiet "Feldbusch"
Es handelt sich um ein Eisenspat- Flußspatvorkommen. Der Schacht soll über 39 Meter tief gewesen sein. Aufgeschlossen wurden zwei Gangtrümer. Der Eisenspat soll bis zu 7 % Mangan enthalten haben.
Der Beginn der bergmännischen Arbeiten ist unbekannt. Um 1871 bis 1872 sollen die Arbeiten "wieder aufgenommen worden sein".
Die letzten geologischen Erkundungen (Bohrungen) fanden 1951 /52 statt.
0904 Grube Kirchenholz,
auch Hohe Stiege genannt
Die Grube liegt unmittelbar am Westrand eines Felsitphorphyrganges im Kirchenholz. Der Gangzug wurde durch zwei Stollen vom Krummschlachttal her sowie durch einen Versuchsschacht von 25 Meter Teufe erschlossen. Der Beginn bergmännischer Tätigkeit ist unbekannt.
1793 fanden bereits Schürfarbeiten auf Eisenstein statt.
Um 1870 /71 bis 1874 war die Grube in Betrieb.
Es wurde manganhaitiger Eisenspat abgebaut. Man geht davon aus, daß der Abbaubereich sich 60 bis 70 Meter in vertikaler Richtung und ca. 100 Meter in streichender Richtung erstreckt hat. Die geförderten Erze sollen nach der Eisenhütte in Mägdesprung geliefert worden sein.

10 Stolberg
Im Nordwesten des Landkreises, in einer Bilderbuchlandschaft eingebettet, liegt das malerische Städtchen Stolberg. Seit Jahren ein beliebter Kur- und Erholungsort, wird es auch "Perle des Südharzes" genannt und bietet dem Besucher inmitten stiller weiter Wälder gesunde Luft, Erholung und Entspannung.
Stolberg ist einer der ältesten Orte im Südharz und blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Wann der Ort gegründet wurde, ist nicht nachweislich.
Aber bereits lange bevor die Stadt ihren Namen erhielt, wurden in dieser Gegend Erze abgebaut. So wird in einer chronistischen Erwähnung darüber berichtet, daß schon 794 im Stolberger Raum Bergbau betrieben wurde. Dies hatte maßgeblichen Einfluß auf die Gründung des Ortes.
Der Ursprung des Ortsnamens ist nicht eindeutig zu erklären. Die Silbe "Stol" wird von dem Wort "Stahal" in der Bedeutung "hart, fest" abgeleitet, während die Namensendung "berg" eine fränkische Erschließung vermuten läßt. Im 10. Jahrhundert wurde die Stolberger Burg gegründet. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde der Ort 1157, ein auf der Burg residierender Graf von Stolberg hingegen erst im Jahre 1210.
Das Stadtrecht wurde vor 1300 verliehen. Über Jahrhunderte hinweg bildete der Bergbau die wichtigste Erwerbsquelle der Einwohner. Der Bergbau begründete auch den Wohlstand der Stadt und der Stolberger Grafen, die neben dem Bergrecht seit dem 13. Jahrhundert auch das Münzrecht besaßen.
Die ökonomische Grundlage der gegenwärtig 1600 Einwohner zählenden Stadt schafft der Tourismus, für dessen Erhalt in den letzten Jahren die technische Infrastruktur erneuert wurde - natürlich unter der Berücksichtigung des Denkmalschutzes. Aus dem in der Zeit von 1992 bis 1994 ausgetragenen Bundeswettbewerb zur "Erhaltung historischen Stadtraumes" ging Stolberg mit einer Goldplakette hervor.
Seit Januar 1993 trägt Stolberg den Titel "Historische Europastadt" und wurde 1994 für besonders familienfreundliche Ferienangebote ausgezeichnet.
Angestrebt wurden und werden europaweite Kontakte, vor allem im Bereich Tourismus. Für diese Aktivitäten wurde Stolberg im Oktober 1995 von der Europäischen Kommission der Preis "LES ETOILES D'OR DU JUMELAGE"
- Die Goldenen Sterne der Partnerstadt - in Dublin (Irland) verliehen.
Der besondere Reiz der Stadt besteht in ihrem geschlossenen historischen Stadtbild im Fachwerkstil, den verwinkelten Gassen und sehr vielen Sehenswürdigkeiten, wie dem Rathaus ohne Innentreppen, dem Heimatmuseum mit Münzwerkstatt, dem Museum "Altes Bürgerhaus", der Stadtkirche St. Martini, dem frühgotischen Rittertor und dem mittelalterlichen Saigerturm. Die Mehrzahl der in Stolberg zu sehenden Wohngebäude sind zwei- und dreigeschossige Traufenhäuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Um 1489 wurde Thomas Müntzer, ein Denkmal vor dem Rathaus erinnert an ihn, in Stolberg geboren. Er gilt als legendärer Anführer des Bauernkrieges (1524/25) in Thüringen. 1525 predigte Martin Luther in der Stadtkirche St. Martini.
Sehr gut ausgestattete Hotels und Pensionen, gepflegte Privatunterkünfte sowie niveauvolle Restaurants, gemütliche Gaststätten und kleine Cafes erwarten ihre Gäste.

1001 Hoffnung und Segen Gottes am Butterberge
Das Grubengebiet wird erstmalig 1718 erwähnt. Wahrscheinlich liegt der Beginn bergbaulicher Tätigkeiten viel früher. Die Blütezeit des Bergbaus lag 1854 - 1858.
Im Südosten des Gangbereiches liegt das Feld der Friedenszeche.
Der Bereich der Grube Hoffnung und Segen Gottes wurde später auch Grube Louise genannt.
Drei Mineraltrümer verlaufen in einer Gangzonenbreite bis zu 60 Meter. Im mittleren Trum wurde ein 2,1 Meter mächtiger Schwefelkies Kupferkies - Gang aufgeschlossen und abgebaut.
Von 1833 - 1853 wurden 43000 t Eisenspat, 25000 t Flußspat und 200 t Kupferkies gefördert.
1856 waren 30 Bergleute und ein Steiger beschäftigt. Das Grubengebiet wurde ca. 1954 von der südlich gelegenen Grube Flußschacht aus im Niveau der 12. Sohle (210m Teufe) unterfahren.

 

1002 Grube Silberner Nagel bei Stolberg
Der Bergbau in diesem Gebiet wird erstmals 1469 erwähnt.
Von 1794 bis 1813 sind bergmännische Arbeiten umgegangen. Gefördert wurden Bleiglanz, Zinkblende, Kupferkies, sowie Fahlerze, Kobald und silberhaltige Kiese.
Es gibt einen Schacht von 52 Meter Teufe, zwei obere und einen tiefen Stollen. Die Ganglagerstätte ist nach dem Pingenzug ca. 200 Meter streichend und ca. 50 Meter im Fallen gebaut worden.
Die Grube Silberner Nagel wird auch "Stolberger Glück" genannt. Ein großer Teil der geförderten Erze wurden in einer eigenen Schmelzhütte in der Nähe des Schachtes weiter verarbeitet.
1004 Grube Edelweiß
Die Grube liegt am westlichen Ende des Flußschächter Gangzuges.
Über den Beginn der bergmännischen Arbeiten gibt es keine genauen Angaben. Wahrscheinlich haben die ersten Arbeiten zeitgleich mit der östlich benachbarten Grube Wilhelmine auch 1870 begonnen.
Ende 1930 wurde der Betrieb wegen "schlechter Anbrüche" eingestellt. Es wurde hauptsächlich Schwerspat von sehr guter Qualität gefördert. Von der Stollensohle aus wurden über ein 40 Meter tiefes Gesenk mehrere Sohlen in zwei Gangtrümern aufgefahren. Die Gangmächtigkeiten lagen bei maximal 4 Meter.
1005 Grube Wilhelmine
Das Grubengebiet wird 1871 erstmals erwähnt als Schwerspatgrube im Gemeindewald Rottleberode oder auch als Wilhelmine - Stollen.
Die erste Abbauperiode dauerte bis 1878. Von 1924 bis 1934 erfolgte der Abbau von Schwerspat aus dem Hauptgang und aus einem Gesenk auf dem "Roten Gang". Abgesehen von geringen Schürf- und Aufwältigungsarbeiten in den Jahren 1950 bis 1952 wurde der Grubenbetrieb 1934 geschlossen. Die streichende Gesamtauffahrung beträgt ca. 250 Meter. Die maximale Mächtigkeit auf dem Hauptgang soll bis zu 4 Meter betragen haben. Das Gangeinfallen lag bei 75°bis 80° SW.
1006 Grube Silberbach
Die erste Erwähnung der "Grube Glück auf im Silberbachtal" stammt von 1854. Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren aber bereits viel früher bergmännische Arbeiten zu verzeichnen. Gefördert wurde vorwiegend Schwerspat, daneben wurde auch Flußspat und Eisenspat, untergeordnet Kupferkies angetroffen. Es gab den "Alten Schacht" (55 m - Sohle) und den "Neuen Schacht" mit einer Teufe von 140 Meter.
Die Blütezeit der Grube war in der Zeit von 1923 bis 1938. Es gab ein hangendes, liegendes und Diagonaltrum. Ca. 100 t Stückespat monatlich wurden 1948 für die Farbenfabrik Bitterfeld produziert. Die endgültige Schließung der Grube erfolgte 1958.
 
1007 Grubengebiet am Beckersberg
Der Beginn bergmännischer Arbeiten ist nicht bekannt. Vor 1871 fand "lebhafter Bergbau" statt. Es handelt sich um eine Schwerspat - Eisenspatlagerstätte. Von 1949 bis 1952 fanden letzte Erkundungen statt. Dabei wurden ein 20 Meter tiefer Schurfschacht und ein 100 Meter langer Untersuchungsstollen aufgefahren.
Die durch Pingen gekennzeichnete Ganglagerstätte verläuft vom Arendskopf im SO über den Kaldaunenberg nördlich des Zwißelberges über den Pfaffenberg zum Ludetal. Die Mächtigkeit einzelner Schwerspattrümer beträgt bis zu 1,5 Meter. Große Wasserzuläufe haben die bergmännischen Vortriebsarbeiten stark behindert.

11 Breitenstein
Breitenstein erhielt den Namen von einem sehr großen und breiten Steine, der früher unter der Linde hinter der Kirche lag, wovon man 1879 noch die Stücke sah. Heute befindet sich 50 m westlich der Kirche, auf dem Platz der Einheit, neben einer hohen Linde auf einem 95 cm hohen Rundsockel eine Steinplatte. Sie ist 9 cm dick und hat einen Durchmesser von 175 cm. Ursprünglich könnte die Platte rund gewesen sein, heute ist diese rund bis oval. Ob es der einstige breite Stein ist, kann leider nicht mehr bewiesen werden. Auf jeden Fall sind der Breite Stein und die Linde Symbole des Dorfsiegels.
Urkundlich erscheint das Dorf zuerst 1264, wo ein Henricus miles de Breidensteine genannt wird, welcher als Lehensmann der Grafen von Stolberg nach 1272 vorkommt. Breitenstein wurde durch seine Lage an der alten Heerstraße (Nordhausen - Quedlinburg) und an der Harzschützenstraße (Stiege - Auerberg) leidtragend in die kriegerischen Handlungen vergangener Jahrhunderte einbezogen.
Als Ausgangspunkt für eine Harzerkundung ist Breitenstein ideal. Ferienwohnungen und Gastronomie stehen den Reisenden zur Verfügung. Ausgedehnte Felder, Wiesen, Laub- und Nadelwälder laden Spaziergänger und Wanderer bei viel frischer Luft zu einer Tour ein.
Für Besucher und Tennisfreunde kann Breitenstein eine neue Tennisanlage und Gastronomie bieten. Bedingt durch seine Höhenlage und der Tatsache, daß in dieser Gegend die meisten Niederschläge unseres Landkreises fallen, ist Breitenstein ein beliebter Wintersportort.
1101 Spateisengrube "Anna III"



1101 Spateisengrube "Anna III"
Der Bergbau war um 1800 bereits bekannt. Es wurden stark manganhaitiger Eisenspat mit ca. 72 % Fe-Gehalt und an der unmittelbaren Tagesoberfläche Brauneisen abgebaut.
Bekannt sind der "alte Schacht" mit der angeblichen Teufe von 55 Meter (vor 1873) und der "neue Schacht"I der 1873 auf ca. 56 Meter und 1917 weiter geteuft wurde. Aus dem Röschengraben östlich des Gangzuges ist ein ca. 250 m langer Stollen querschlägig zum Gangstreichen zur Wasserlösung aufgefahren worden. Ein zweiter Stollen verfolgt streichend ein Nebentrum des Hauptganges nach Südosten.
Geringer Abbau erfolgte bis 1917. Letzte übertägige Schurfarbeiten fanden 1952 statt.

 

1102 Gangzug "Am Regensburger Kopf'
Es gibt mehrere kleine Gruben, die vorwiegend als Kleinst- und Familienbetriebe bis etwa 1880 auf Eisenspat I Brauneisen in sehr geringen Teufen gebaut haben. Vermutlich handelt es sich um das Bergwerksfeld Heinrich II.
Bekannt sind der Spielmannsschacht und der Leiermannsschacht. Die letzten Untersuchungsarbeiten fanden 1953 - 1954 statt.
Aus dieser Zeit stammen die Schächte I, Teufe 31 m (Schacht Breitenstein) und Schacht II , Teufe 12 m.

20 Uftrungen
Uftrungen ist eine Gemeinde mit einer Fläche von 29 km² und liegt am Rande des Südharzes inmitten des Thyratales.
Erstmals wurde Uftrungen 890 als Ort genannt. Der Ortsname setzt sich wie folgt zusammen: UF - Oben; TR - Thyra (Fluß), UNGEN - Ort - Uftrungen, der oben an der Thyra gelegene Ort.
1275 nannte sich Uftrungen Ufthirungen, 1303 Uftherungen, 1348 Uftyrungen.
Die Landschaft sowie kleine und mittelständische Firmen prägen wesentlich die Wirtschaftsstruktur der Gemeinde.
Eine Firma der Pyrotechnik, als einer der größten Arbeitgeber am Ort, befaßt sich mit der Herstellung von pyrotechnischen Erzeugnissen und seit geraumer Zeit mit der Entsorgung ziviler und militärischer Problemstoffe. In dieser Firma sind überwiegend Frauen beschäftigt.
Ein bekanntes Ausflugsziel ist die Höhle "Heimkehle" in Uftrungen, welche bereits 1357 urkundlich erwähnt wurde. 1920 konnten die ersten Besucher die erschlossene beleuchtete Höhle besuchen. Seit 1991 bereichert die
"Laserschau" das kulturelle Angebot.
Am 24.12. jeden Jahres findet das "Fest der tausend Lichter" in der Höhle Heimkehle statt, was mehr als 4000 Besucher begeistert.

2001 Eisensteingruben
Uftrungen I und Uftrungen II
Der Schacht Uftrungen I wurde im Zeitraum 1851 bis 1852 und der Schacht Uftrungen II 1853 abgeteuft. Die geförderten Eisenerze (Eisenspat, erdige Eisen- und Manganhydroxyde) wurden über Stollen mit einer Pferdebahn in das Krummschlachttal und von dort zur Verhüttung nach Rottleberode gebracht.
Anfallende Pyrite wurden zunächst unmittelbar vor den Stollenmundlöchern in entsprechenden Öfen abgeröstet. Die erbrachte Produktion ist als gering einzustufen.

 

2002 Schachtanlage Graf Carl Martin und Tiefer Stollen
In etwa 550 Meter Entfernung von der Grube Fluorit in ostsüdöstlicher Richtung schert von dem Flußschachter Gangzug der Backöfener Gangzug in südöstlicher Richtung ab.
Im Scherungsbereich sind eine Vielzahl von Mineralien anzutreffen. Der Beginn bergbaulicher Arbeiten ist nicht bekannt.
Die Blütezeit scheint zwischen 1859 bis 1884 gelegen zu haben. Der Schacht Graf Carl Martin wurde 1896 abgeteuft. Gefördert wurden hier neben Eisenerzen auch Kupfererze, Fluß- und Schwerspat. Der Schwerspat bildete meist grobstäbige bis radialstrahlig angeordnete Aggregate. Es wurden Schwerspatkristalle bis zu 30 Zentimeter Länge beobachtet. Der gesamte Bereich wurde von der Grube Fluorit aus unterfahren.

21 Rottleberode
Schon zu vorgeschichtlicher Zeit war das Gebiet von Rottleberode besiedelt.
Otto I. schenkte seinem Sohn Wilhelm, dem Erzbischof zu Mainz, den Reichshof Radulverode, der schon das Münz- und Marktrecht besaß. Aus dem Jahre 968 ist urkundlich belegt, daß Wilhelm I. auf der Durchreise von Halberstadt nach Mainz in Rottleberode verstorben ist. In den folgenden Jahrhunderten waren die Hohnsteiner und Stolberger Grafen Lehnsherren. Sie stritten 1437 in der "Schlacht im Totenweg", am Westrand der Ortslage gelegen, gegen die Söldner des Bischofs von Halberstadt. Danach ging das Besitztum in den alleinigen Besitz der Stolberger Grafen über. Im Verlaufe der Zeit wechselte die Schreibweise über Radolverode, Rattilferode, Rottelsrode bis zum heutigen Rottleberode.
Geprägt wurden der Ort und seine Umgebung durch einen Jahrhunderte alten Bergbau auf Eisen, Buntmetalle, Flußspat und Gips. Zahlreiche kleinere und größere Halden in der näheren Umgebung sowie Pingen und überlieferte Namen, wie Kupferhütte und Hüttenhof sind Zeugen der Gewinnung und Verhüttung dieser Bodenschätze. Erwähnenswert ist der "Flußschacht" bei Rottleberode im Krummschlachttal. Anfang des 20. Jh. war hier die damals größte Flußspatlagerstätte Mitteleuropas aufgeschlossen. Der Produktionsbetrieb wurde 1989 wegen Erschöpfung der Vorräte eingestellt. Mit der Blüte des Bergbaus wuchs auch die Holzindustrie. Durch die Ansiedlung der benötigten Arbeitskräfte wurden auch Landwirtschaft und Viehzucht beheimatet. Ein weiterer wichtiger Industriezweig in dieser Region entwickelte sich mit der Pyrotechnik. So waren in der unmittelbaren Umgebung von Rottleberode zwei Pulvermühlen vorhanden, die übrigens mit Wasserkraft betrieben wurden. Der Name Pulvermühle ist bis in die heutige Zeit erhalten geblieben. Die Namen "Mühlfleck", "Am Mühlgraben" und "Grasmühle" sowie die noch vorhandene "Mühlgasse" in der Ortslage sind Zeugen von wasserbetriebenen Kornmühlen entlang der Wasserläufe von Thyra und Krebsbach.
Rottleberode ist durch eine günstige Verkehrsanbindung gut und schnell zu erreichen und stellt im Straßenverkehr einen wichtigen Kreuzungspunkt dar.
Die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde ist positiv. Geprägt wird die Gemeinde durch ca. 90 Kleinbetriebe und Gewerbetreibende, dem Gipswerk sowie dem bereits erschlossenen und noch weiter auszubauenden Gewerbegebiet.
Die Ver- und Entsorgungsnetze für Erdgas, Wasser, Abwasser und Telefon sind fertiggestellt. Grund- und Sekundarschule sowie eine Krippe und Kindergarten sind im Ort vorhanden. Für die individuelle Freizeitgestaltung stehen 9 Vereine zur Verfügung, die im gesellschaftlichen Leben der Einwohner eine wichtige Rolle spielen. Ein neues Schul- und Sportzentrum wurde im August 1996 eröffnet.
Durch eine hohe Wohnqualität verbunden mit einer haushaltsnahen Infrastruktur erweist sich Rottleberode als attraktiver Wohnstandort. Damit ist Rottleberode zu einem bedeutsamen Zentrum im Südharz geworden.


2101 Josephshütte
Benannt nach dem Grafen Joseph von Stolberg. Ca. 1582 erste nachweisbare Erwähnung als Kupferhütte.
1827 übernimmt Bergrat Benninghaus die Hütte. Die Kupfererze kamen u. a. auch vom Hermannsschacht.
1835 wandelt er den Betrieb in eine Eisenhütte mit Hochofen um. Das erforderliche Erz wurde mit Pferdefuhrwerken, meist als Spateisenstein, von der Grube Louise im Krummschlachttal angefahren.
1872 übernimmt die Harzer Union Bad Harzburg, die spätere Mathildenhütte, den Betrieb.
1887 waren ein Holzkohle - Hochofen und eine Gebläsemaschine für Wasser und Dampfantrieb vorhanden, wobei zuletzt noch eine Gießerei angebaut wurde. Die Anlage kam 1895 zum Erliegen, nachdem zuvor in der Gießhalle ein Pochwerk und eine Kugelmühle zur Erzeugung von Flußspatmehl aus den Flußspäten der Flußspatgrube im Krummschlachttal in Betrieb gingen.

 

2102 Harzer Spatgruben Rottleberode, Grube Fluorit
Sehr altes Grubengebiet. Bereits 1786 wurde in Lempes Bergbaukunde die Existenz der "5. Sohle" beschrieben. Zunächst wurde aus drei Stollenbetrieben, darunter der 1889 angelegte Sauerbrey - Stollen, im Flußkopf wurde Flußspat (CaF2) gefördert. Der Förderschacht wurde. 1908 bis in das Niveau der 12. Sohle und 1967 bis zur 24. Sohle geteuft. Er erreichte damit eine Teufe von 500 m und war damit der tiefste Schacht in der Umgebung. Mit Flußspatmächtigkeiten von bis zu 26 m und einer streichenden Erstreckung dieser Linse von über 100 m galt die Lagerstätte als die größte Mitteleuropas. In den oberen Bereichen der Lagerstätte wurden bis Ende der sechziger Jahre auch sehr gute Qualitäten von Schwerspat (BaS04) abgebaut. Die Produktion wurde 1989 eingestellt.
2103 Grube Hermannsschacht
Am Nordrand von Rottleberode befindet sich der Hermannsschacht. Er wurde 1877 auf eine Gesamttiefe von 71,3 Meter geteuft. Vorlaufend waren bereits der Clementinen - Stollen und der Ritterberger Stollen aufgefahren. Von 1878 bis 1879 wurden Vorrichtungsarbeiten betrieben.
Die Förderung von Kupferschiefererz wurde 1908 eingestellt. Das angetroffene mineralführende Flöz hatte eine Mächtigkeit von 0,20 Meter und zeigte ein Einfallen von etwa 11° nach Süden. Der Erzgehalt betrug etwa 4% Cu und die Sanderze des Weißliegenden 5%. Die Gesamtbelegschaft soll ca. 150 Mann betragen haben.
2104 Kreuzstieger Stollen
Entlang des Südharzrandes ist das Ausgehende des Kupferschieferflözes bei Rottleberode durch eine große Anzahl kleiner Halden erkennbar. Im südlichen Ortsbereich von Rottleberode ist der Ansatzpunkt des Kreuzstieger Stollen gewesen. Von ihm aus wurde der Kupferschieferabbau zwischen Krummschlacht - Tal und Thyra – Tal unter dem bereits vorhandenen oberflächennahen Abbau fortgesetzt.
Der Kreuzstieger Stollen mit einer Länge von 807 Lachter erreichte 1859 das Kupferschieferflöz in einer Tiefe von 100 Lachter (ca. 210 Meter).
Als eine interessante Zahl sei die Produktionshöhe aus dem Zeitraum von 1764 bis 1774 mit 1000 Tonnen Schiefer und Sanderz genannt. Hieraus wurden 32 t Kupfer gewonnen.

36 Hainrode
Hainrode ist eines der schönsten Dörfer im Karstgebiet, das von zahlreichen Misch- und Laubwäldern umgeben ist Hainrode wurde 1349 das erste Mal urkundlich erwähnt, besteht aber mit Sicherheit schon länger. Die Schreibweise änderte sich im Laufe der Geschichte von Heyerode über Haynrode bis zum heutigen Hainrode.
Das Dorf und sein Name entstand durch Rodung des Hains (Wald) Hainrode. Der Ort gehörte zunächst zur Grafschaft Thüringen, später zur Markgrafschaft Meißen und anschließend zum Kurfürstentum Sachsen.
1815 kam Hainrode schließlich zu Preußen. In Hainrode wurde hauptsächlich Landwirtschaft und Bergbau betrieben. Noch heute künden
zahlreiche kleine Halden vom Abbau des Kupfers, Silbers und Eisengesteins. Dadurch erlangte das eher arme Dorf einen gewissen Reichtum. Im Laufe des 18. Jahrhunderts waren die Erzvorräte jedoch erschöpft, der Bergbau wurde eingestellt.
Die Landwirtschaft wurde wieder Hauptwirtschaftszweig. Die Einwohnerzahl sank von 700 auf 400 Bürger.
Heute hat Hainrode eine Vielzahl von Handwerksbetrieben und Gewerbetreibenden. Seit einigen Jahren verfügt der Ort über die Freizeitanlage Förstergarten, die für Groß und Klein zahlreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bietet (Kegelbahn, Freifeldschach, Kinderspielplatz). Eine Gaststätte lädt hier zum verweilen ein.
Das ganze Jahr über sind Wanderungen durch die reizvolle Umgebung möglich. Der gut ausgeschilderte Rundwanderweg (9,5 km) mit einem attraktiven Grillplatz und einer alten erschlossenen Bergbaupinge bietet Möglichkeiten zur aktiven Erholung. In den Wintermonaten sind Skiwanderungen und Rodelpartien möglich. Ein neu erbautes Bürgerhaus mit 160 Plätzen steht den Einwohnern und Gästen nicht nur bei den kulturellen Höhepunkten, wie Sommerfest oder Kirmes zur Verfügung.



3601 Bergbaugebiet Hainrode
Typisch für die Landschaft um Hainrode sind die vielen kleinen Schachthalden, heute als bewachsene Hügel zu sehen. Sie künden von einem lebhaften Bergbau zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert.
Es wurde nach Kupfer, Silber und Eisenstein gegraben. Im Laufe des 18. Jahrhunderts waren die Erzvorräte jedoch erschöpft und der Bergbau wurde in dieser Gegend eingestellt. Auf dieser Schachthalde ist ein zweimännischer Haspel aus dem 15. Jahrhundert dargestellt.

 

4101 Der Bergbau um Steigerthal
Jahrhundertlanger Bergbau prägte das Gebiet um Steigerthal, so befanden sich hier Marienglasgruben, Kalkstein-, Alabaster-, Anhydritstein- und Gipssteinbrüche.
Marienglas, (früher auch Spiegel - Stein , Frauen - Eis - oder Glitzer Spat)
ist kristalliner Gips, den man in verschiedenen Stärken spalten kann und dem Fensterglas ähnliche Scheiben erhält. Im Mittelalter wurde es als Ersatz für Fensterglas und zum Schutz gemalter Miniaturen auf prächtigen Bucheinbänden verwendet. Auf Grund der Attraktivität wird eine besondere Kristallform des Marienglases, Montmartrezwillinge, in mineralogischen Sammlungen zur Schau gestellt.
Kalk, Abbau von Stinkschiefer (ein bitumenreiches, kohlensaures Kalkmagnesium), welches in Steigerthäler Brennöfen zu Baukalk gebrannt wurde. Verwendung eventuell auch als Dünger für den Ackerbau. Der Stinkschiefer überlagert den Anhydrit teilweise dünnplattig in abbauwürdiger Stärke.
Alabaster, auch "Hohensteiner Marmor" genannt, war durch seine Schönheit und Vielfalt in Europa konkurrenzlos. 14 verschiedene Arten wurden allein hier vor Ort gewonnen. Alabastergips aus dem Südharz wurde in der Renaissance als Rohmaterial für die Bildhauerei und Architektur verwendet. Es wurden Altäre, Epitaphien und Taufbecken gefertigt, sowie Mauerwerkssimse, Fenster- und Türeinfassungen. Anhydritstein der sogenannte "Steigerthäler Stein". wurde in Steinbrüchen gebrochen. Dieser teilweise dunkelgrau – hellgrau gebänderte und teilweise mit Marienglas (Gips) durchsetzte Anhydritstein wurde nach Maß gesägt und fand Verwendung als Baumaterial, wie Mauersteine, Fenster- und Türstürze, Futtertröge, Gehwegplatten u. a. Gips, durch Wasseraufnahme umgewandelter Anhydrit, bildet sich, wo dieser mit Luft und Wasser in Berührung kommt im Laufe vieler Jahre. Deshalb entsteht in Anhydritlagerstätten nach außen hin eine sogenannte Gipsrinde, welche vornehmlich zur Herstellung von Gipsmörtel u. a. Gipsprodukten abgebaut wurde. Gipsmörtel wurde in Baustellennähe gebrannt (Wasserentzug) und anschließend in Mörtelgruben mit Wasser und Sandzusätzen gebrauchsfertig gemacht.

 

4301 Steinkohlenbergbau "Am Gemeindewald"
(ehem. Lichtschacht des Tiefen- oder Graf - Friedrich - Botho - Schachtes) Beginn der Förderung um 1730. Einstellung der Bergbautätigkeit 1862.
Die Besitzer waren die Grafen von Stolberg - Roßla.
Der Stollen wurde 1740 – 1760 aufgewältigt.
Heute wird er wasserwirtschaftlich genutzt.
Seine Länge beträgt 1000 Meter.
Mehrere Lichtschächte waren erforderlich,
um die Grubenbaue mit Sauerstoff zu versorgen.
Die Fläche des Grubenrevier mit Steinkohlenrevier "Vaterstein" betrug 1400 x 600 Meter.
Gesamtförderung des Neustädter Steinkohlenreviers:
ca. 190 000 Tonnen Steinkohle und Brandschiefer
(größte Jahresleistung 2800 Tonnen)

 

4302 Steinkohlenbergbau "Am Vaterstein"
(Neustädter Steinkohlenrevier)
Beginn der Förderung: um 1730, Ende der Förderung: 1862
Der Abbau der Steinkohle erfolgte zu Beginn der Bergbautätigkeit in Tagebauen, später in Schachtanlagen.
Mit 80 Meter Höhe wurde die größte Teufe der Abbauschächte erreicht.
Die Schachtanlagen am "Vaterstein" wurden durch den "Oberen Stollen" später auch durch den "Mittleren Stollen" und "Tiefen Stollen" erschlossen.
Verwendung der Steinkohle: Schmiede- und andere Feuerarbeiten, Energielieferant in Salinen, Branntweinbrennereien, Ziegeleien, Alaun und andere Siedereien, Kalk- und Gipsbrennereien.

 

4403 Grube Frankort
Erste Erwähnungen dieser Grube finden sich Anfang des 18. Jahrhunderts. Mit Unterbrechungen wurde bis 1890 Roteisenstein (Hämatit) gefördert. Das Erz wurde zur St. Johannis Hütte in Ilfeld oder zur Hütte in Zarge geliefert. Förderung: 1754 20 t Erz, 1874 34 t Erz

 

4404 Oberer Harzeburger Zug
Wichtige Eisensteingruben des Ilfeider Reviers. Das genaue Alter des Bergbaus ist nicht bekannt, dürfte aber im 15. Jhd. liegen. Im Jahre 1848 werden die Gruben als seit langer Zeit verbrochen bezeichnet.
Gefördert wurde Roteisenstein (Hämatit) für die St. Johannis Hütte in IIfeld.

 

4405 Grube "Silber Kopf Zeche"
Auf dieser Grube wurden seit Anfang des 16. Jhd. (1525) Mangan Erze gefördert. Gefördert wurde aus 2 Stollen und aus einem Schacht.
Die Grube gehörte der Königlichen Klosterkammer in Hannover. Ab 1870 betrieb der Hotelier Julius Messe aus Hannover die Grube bis zur Einstellung im Jahre 1890.
1916 wurde die Grube unter dem Namen "llfeld's Mangan" wieder eröffnet. Am 30. Juni 1922 wurde hier die letzte Schicht im IIfelder Erzbergbau gefahren.

 

4406 Grube Braunstein Zeche "Bau an der Harzeburg"

Die Anfänge des Bergbaus liegen im 15. Jhd. Erste Erwähnung der Grube 1525. Einstellung der Grube 1922.
Wichtigste Braunstein Grube im lIfelder Revier.
Gefördert wurde aus Pingen und Stollen hochwertiger Braunstein (Manganerz) für den Export nach Holland (Amsterdam und Delft). Die etwa 1 m mächtigen Erzgänge wurden bis etwa 12 m unter Talsohle - abgebaut.
Fundpunkt der grössten Manganitkristalle der "Welt"!

 

4407 Poppenberg
Seit 1650 wurde hier Steinkohle gefördert. Die Steinkohlen des Südharzes konnten auf Dauer den importierten Steinkohlen, welche von besserer Qualität (höherer Brennwert, weniger Asche) und wohl auch kostengünstiger waren, nicht standhalten.
Deshalb wurde auch am "Poppenberg" 1880 die Produktion eingestellt. Fördermenge in den Jahren 1838 - 1861: 55600 Tonnen.
In den Jahren 1946 - 1949 erhielt der Abbau einen nochmaligen Aufschwung.
Verwendung der Steinkohle: Schmiede- und Feuerarbeiten, Branntweinbrennereien, Ziegeleien, Kalk- und Gipsbrennereien.

 

4408 Manganerzgrube "Braunstein Zeche"
Abbaufeld "Kleiner Möncheberg"
Erste Erwähnung des Manganerzbergbaus 1525.
Einstellung des Bergbaus 1922.
Pingen- und Grubenbetrieb, einer der wichtigsten Manganerzlieferanten IIfelder Manganerze haben gegenüber anderen Manganerzlagerstätten eine hohe Reinheit, deshalb war dieses Erz in der Vergangenheit sehr begehrt.
Verwendung:
- Farbstoff für Glasuren in der Töpferei, auch für Dachziegelglasuren
- Hilfsstoff zur Erzeugung farbloser Gläser ("Glasmacherseife"),
wurde zuerst in Venedig zur Spiegelherstellung ("Venezianerspiegel") verwendet
- Erzeugung von Chlorgas
- Zusatzstoff in der Metallurgie, hauptsächlich bei der Stahlherstellung
(heute wichtigste Verwendung)

 

4409 "Otto Stollen"
Der "Otto - Stollen wurde bis 1855 aufgewältigt. Er hatte die Aufgabe, neue Grubenfelder im westlichen Bereich der Steinkohlenlagerstätte zu erschließen und die einbrechenden Wässer abzuführen.
1861 erfolgte deshalb ein besonderer Ausbau als Entwässerungsstollen. Die Länge des Stollens beträgt 1050 m.
Der alleinige Betreiber war Graf Otto von Stolberg - Wernigerode.
1880 kam der Kohlebergbau zum Erliegen.
Im 19. Jhd. stand das Steinkohlenvorkommen noch einmal im wirtschaftlichen Interesse.
Fördermenge in den Jahren: 1861 - 1886: 107000 t
1921 - 1924: 11900 t
1946 - 1949: 7300 t
Die Abraumhalden vor dem "Otto –Stollen“ geben ein eindrucksvolles Zeugnis über den Umfang der untertägigen Arbeiten.
Heute wird der Stollen zur Trinkwasserversorgung genutzt. Verwendung der Steinkohle: Schmiede- und andere Feuerarbeiten, Branntweinbrennereien Ziegeleien, Kalk-und Gipsbrennereien.

 

4410 Eisensteingruben im Fischbachtal
Das genaue Alter der Gruben ist nicht bekannt, dürfte aber im 15. Jh. oder 16. Jh. liegen. Die Gruben "Forder Fischbach", "Hinter Fischbach", "Brausend Wasser" und "Tiefe Gruben" waren die Hauptlieferanten der St. Johannis Hütte in Ilfeld.
Im Jahre 1754 wurden ca. 170 t Eisenstein (Hämatit) an die Hütte geliefert. Nach Einstellung der St. Johannis Hütte wurde das Erz zu den Eisenhütten in Wieda und Zarge geliefert. Im frühen 19. Jh. Wurde der Grubenbetrieb wegen Erschöpfung der Lagerstätte eingestellt.

 

 

5701 Kaiser - Wilhelm II- Stollen
Um 1900 wurde durch die Südharzer Schwerspatwerke Max Döring in Niedersachswerfen ein 60 Meter langer und 1,5 Meter mächtiger Schwerspatgang erschürft und bis zu einer Teufe von ca. 7 Metern abgebaut.
Um 1910 wurde der 25 Meter lange Kaiser - Wilhelm II – Stollen aus nördlicher Richtung zum Spatgang getrieben. Abbau fand auf diesem, mit Unterbrechungen bis 1924 statt. Der Stollen war mit 2 - 5 Mann belegt.
5702 Grube Krippenberg
Die Anfänge des Bergbaus sind unbekannt. Um 1752 wird ein Schacht mit einer Teufe von etwa 28 Metern genannt. Im Jahre 1754 wurden 300 Karren Erz gefördert, das entspricht etwa 120 Tonnen. Der Bergbau kam Anfang des 19. Jhd. zum Erliegen.
Die Grube Krippenberg war seiner Zeit eine bedeutende Eisenerzgrube im Ilfelder Revier. Ihre Erze wurden zur St. Johannis Hütte in Ilfeld oder zur Zorger Hütte geliefert. Der Erzgang war meist 1 - 1,5 Meter mächtig und führte derben bis glaskopfartigen Roteisenstein (Hämatit). Der Erzgang wurde bis auf die Talsohle abgebaut und durch einen Tiefenstollen gelöst.

 

5702 Grube Krippenberg
Die Anfänge des Bergbaus sind unbekannt. Um 1752 wird ein Schacht mit einer Teufe von etwa 28 Metern genannt. Im Jahre 1754 wurden 300 Karren Erz gefördert, das entspricht etwa 120 Tonnen. Der Bergbau kam Anfang des 19. Jhd. zum Erliegen.
Die Grube Krippenberg war seiner Zeit eine bedeutende Eisenerzgrube im Ilfelder Revier. Ihre Erze wurden zur St. Johannis Hütte in IIfeld oder zur Zorger Hütte geliefert. Der Erzgang war meist 1 - 1,5 Meter mächtig und führte derben bis glaskopfartigen Roteisenstein (Hämatit).
Der Erzgang wurde bis auf die Talsohle abgebaut und durch einen Tiefenstollen gelöst.

 

5703 Schimmelshütchen
Der Beginn des Bergbaus ist unbekannt.
Im 18. und 19. Jhd. wurde Roteisenstein (Hämatit) gefördert. Von 1900 - 1922 wurde durch die Südharzer Schwerspatwerke, im "Otto Stollen" Schwerspat (Baryt) abgebaut.

 


5704 Grube Brandenberg
Die Anfänge des Bergbaus sind unbekannt. Keramikfunde belegen ihn aber für das 14. und 15. Jhd. Die Grube war mit Unterbrechungen bis 1890 in Betrieb. Die Förderung betrug im Jahre 1874 ca. 225,4 Tonnen, im Jahre 1877 nur noch 50,4 Tonnen. Der etwa 1 - 2 Meter mächtige Eisenerzgang führte guten Roteisenstein (Hämatit), Schwerspat und Dolomit. Er wurde durch mehrere Stollen und im Tagebau bis 6 Meter unter die Talsohle abgebaut. Die Erze wurden an die St. Johannis Hütte nach IIfeld oder an die Zorger Hütte geliefert.

 

5705 Rote Grube
Die Anfänge der bergbaulichen Tätigkeit sind nicht bekannt, reichen wohl auch hier bis in das 15. Jhd. zurück.
1754 wurden 50 t Eisenstein gefördert und an die Hütte in Zorge geliefert.
1874 wurde die größte Förderung mit 323 t erreicht.
1875 wurde der Grubenbetrieb eingestellt, der Erzgang war 1,5 - 2 Meter mächtig.

 

5706 Magdalena - Stollen
Betrieb auf Schwerspat
durch die Südharzer Schwerspatwerke "Max Döring" zu Niedersachswerfen 1909 - 1912.

 

5707 Grube Dachsfang
Die Anfänge des Bergbaus sind nicht bekannt. Die Grube war mit Unterbrechungen bis 1880 in Betrieb. Auf einem etwa 1,5 Meter mächtigen Erzgang wurde Roteisenstein für die Eisen - Hütten in IIfeld und Zarge gebrochen. Der Abbau reichte bis auf die Talsohle.
1877 wurden 117 Tonnen Erz gefördert.

 

5708 Grube Bergmanns Hoffnung
Die Grube wurde von 1838 bis 1890 durch die Gräflich - Stolberg Wernigerödische Bergbau Administration auf Manganerze betrieben. Von 1917 bis 1920 fand ein Nachlesebergbau statt. Die Erze wurden einmal in der Woche zum Braunstein Haus bei IIfeld zur Aufbereitung gebracht. Der Erzgang war 0,5 bis 1 Meter mächtig und enthielt hauptsächlich hochwertiges Weichmanganerz (Pyrolusit).

 

5709 Glück Auf Stollen
Der Beginn der Bergmännischen Aktivitäten ist nicht bekannt, beschränkte sich aber auf den Abbau von Eisenerz (Hämatit).
Von 1900 - 1922 wurde im ca. 65 Meter langen Stollen Schwerspat (Baryt), durch die Südharzer Schwerspatwerke, abgebaut.

 

5710 Grube Kuffberg
Das Alter des ersten Bergbaus ist nicht bekannt, dürfte aber 400 – 500 Jahre betragen. Im 18. Jhd. und Anfang des 19. Jahrhundert wurde verstärkt Abbau auf Roteisenstein (Hämatit) betrieben. Der Preis des Erzes lag bei 22 gute Groschen für den Karren (ca. 400 kg).

 

5711 Bischofs - Grube
Das genaue Alter der Pingenzüge dieser Grube ist zur Zeit noch nicht bekannt. Sie könnten aber mit der Hochmittelalterlichen oder Frühneuzeitlichen Eisenhütte, ca. 500 Meter entfernt, zusammenhängen.

 

5712 Anna - Stollen
1645 Genehmigung zum Aufsuchen von Steinkohle durch den Grafen zu Stolberg - Wernigerode im Sülzhayner Revier.
1862 Auffahrung des gräflich - Stolberg - Wernigerödischen Anna - Stollens mit einer Gesamtlänge von ca. 970 Meter. Das Kohleflöz wurde bereits bei einer Stollenlänge von 183 Meter getroffen, mit einem Einfallen von 7° nach Westen.
1890 Am 28.9. Anfahren alter Abbaue des Botho - Schachtes. Durch schweren Wassereinbruch wurden 13 Bergleute 2 Tage eingeschlossen. Durch die Kenntnis eines alten Bergmannes konnten sich die Eingeschlossenen über den Botho - Schacht retten.
1894 Schließung des Anna - Stollens.

 


5713 König - Wilhelm - Stollen
Der König - Wilhelm - Stollen erreicht bei 740 Meter Länge den Karl Martin - Schacht. Die Kosten der Auffahrung des Stollens betrugen 12047 Taler und 22 einhalb Groschen. 1920 Beginn der Aufwältigung des König - Wilhelm - Stollens durch die Firma Giebeler und Söhne aus Siegen. Nach der Instandsetzung des König - Wilhelm – Stollens wurde 1921 mit einer Belegschaft von 30 Mann 1164 Tonnen Steinkohle gefördert. Der Absatz betrug 582 Tonnen Steinkohle.
Durch ständige Verschlechterung der Absatzlage (ungünstige geologische Verhältnisse) entschloß sich die Mitteldeutsche Steinkohlenbergwerks - Aktiengesellschaft Südharz am 30.06.1925 den Betrieb auf dem König - Wilhelm - Stollen einzustellen.
Alle Maschinen und Ausrüstungen wurden versteigert.

 

5714 Am Ahlbrand
Das genaue Alter der Pingenzüge dieser Grube ist zur Zeit noch nicht bekannt. Sie könnten aber mit der Hochmittelalterlichen oder Frühneuzeitlichen Eisenhütte ca. 500 Meter entfernt zusammen hängen.

 

5715 Schwerspatgrube Anna (Betriebspunkt Claversberg)
Von 1910 - 1914 wurde auf dieser Grube Schwerspat (Baryt), bis zu einer Teufe von 6 Metern abgebaut. Ein Stollen zur weiteren Förderung wurde 1918 begonnen, jedoch nicht fertiggestellt.
Der Schwerspat wurde als Ballastspat (Bohrindustrie) in die USA verkauft. 1958 fanden letztmalig Erkundungsarbeiten auf Schwerspat statt.

 


5716 Grube Spitzenberg
Eisensteingrube des 18. Jhd. Anfänge vermutlich schon im 17. Jhd.
Im 19. Jhd. mehrmalige, aber erfolglose Abbauversuche.
Auf der Grube wurde Roteisenstein gefördert (Hämatit).

 

5717 Der Botho - Schacht
Benannt nach dem "Erbprinzen" Botho.
Der Botho - Schacht wurde 1850 erbaut.
Die Förderung von Steinkohle erfolgte von 1856 - 1867.
Es wurde in drei Schichten gearbeitet. Im Schacht wurde von Hand gefördert. Die Hunte (Wagen) wurden durch Schlepper geschoben. Pferde gab es im Schacht nicht.
Drei Gründe, die zur Schließung des Schachtes führten:
1. Grubenunglücke durch Wassereinbrüche
2. Minderwertige Steinkohle
3. Transport der Steinkohle mit zweirädrigen Ochsenkarren nach IIfeld (11 km). Zur gleichen Zeit kam gute Steinkohle per Bahn aus dem Ruhrgebiet nach Nordhausen.
Vom Botho - Schacht bestand ein Stollensystem zur Anna – Zeche am Tosborn. Der Anna- Stollen war 1862 - 1894 in Betrieb.

 

5718 Schwerspatgrube "Anna"
Der Abbau des Schwerspates erfolgte in den Jahren 1910 - 1917 durch die Südharzer Schwerspatwerke Max Döring in Niedersachswerfen und bis 1922 durch die Firma Pretschner und Fritsching aus Dresden.
Der Schwerspat wurde im Tagebau und aus kurzen Stollen gewonnen. Der Schwerspat ist teilweise bis 2 m mächtig, und setzt bis unter die Talsohle, wo er vom "König - Wilhelm - Stollen" durchfahren wurde.

 

5719 "Karl - Martin - Schacht"
Im Jahre 1866 erreicht der Schacht bei einer Teufe von ca. 40 m ein Steinkohlenflöz mit einer Mächtigkeit von 1,2 m und von bauwürdiger Qualität.
Wegen starker Wasserzuflüsse soff der Schacht im Sommer 1867 ab.
1868 erreichte der "König - Wilhelm - Stollen" den Schacht und löste die Wasser. Bis zu seinem Zusammenbruch im Jahre 1895 diente der "Karl - Martin Schacht" dem Sülzhayner Steinkohlenbergwerk als Wetterschacht. Nach einem erfolglosen Versuch zur Aufwältigung des Schachtes wurde im Jahre 1921, etwa 50 m südlich ein neuer Wetterschacht geteuft.